Rundansicht der Stadt Wien, aufgenommen 1860 vom Stephansturm

Dieses Panorama dürfte das älteste Rundumbild von Wien sein. Es entstand im Jahr 1860 und wird dem Fotografen der k.k. Hof- und Staatsdruckerei Leopold Weiß zugeschrieben. Ein Baugerüst am Südturm des Steffls bot die ideale Plattform für die Kamera. Die faszinierende Fotoserie besteht aus 12 großen (überlappenden) Einzelaufnahmen und zeigt die Stadt noch mit dem unverbauten Glacis, das bald der neuen Ringstraßenzone weichen sollte. Die Originalbilder stammen aus der Online-Sammlung des Wien Museums. Ich habe diese leicht im Kontrast und Schärfe erhöht – da ginge noch etwas mehr, aber ich wollte den Originalcharakter der Aufnahmen weitgehend erhalten. Danach wurden die Fotos in meinem gewohnten Workflow nahtlos zu einem Panorama zusammengestellt und mit vielen Infopunkten und weiterführenden Links (meist zum Wien Geschichte Wiki) ergänzt. Viele der heutigen Sehenswürdigkeiten sind hier noch gar nicht errichtet (wie etwa alle Ringstraßengebäude, auch die Votivkirche ist erst in Bau und die Rossauerkaserne noch nicht mal begonnen), dafür sind viele Gebäude zu sehen, die es heute nicht mehr gibt (etwa die Franz-Joseph-Kaserne Ecke Ring / Kai, das Carltheater oder das alte Bürgerspital). Für die Gebäudebezeichnungen und deren Lage hat mir der Stadtplan aus 1858 auf der Website der Stadt Wien sehr geholfen. Funktioniert am besten mit Mausbedienung, ist aber auch am Handy eindrucksvoll.

Stephansdom: Pummerin und ihr Glockenstuhl

Die Pummerin ist weltweit die drittgrößte freischwingende Glocke in einem Kirchturm. Entsprechend massiv ist die Stahlkonstruktion des Glockenstuhls ausgeführt. Durchmesser und Höhe samt der Krone betragen jeweils etwa 3 m, die größte Wandstärke ist 23 cm. Der Klöppel wurde im Jahr 2011 durch einen um 200 kg leichteren Klöppel ersetzt, der mit „nur“ noch 637 kg die Glocke schonender zum Klingen bringt.

Stephansdom: Glockenstuhl der Pummerin

Die (neue) Pummerin hängt erst seit 1957 im Nordturm des Stephansdoms. Die beeindruckende Glocke ist die zweitgrößte Glocke Westeuropas. Die alte Pummerin aus dem Jahre 1711 hing im Südturm und war beim Dombrand am 12. April 1945 herabgestürzt und zerbrochen. Ihre Trümmer sowie Reste weiterer zerstörter Domglocken wurden beim Guss der neuen Pummerin wiederverwendet.

Stephansdom: Blick unter die Pummerin im Nordturm

Die Pummerin ist mit über 20 Tonnen Gewicht und 314 cm Durchmesser die größte Glocke Österreichs. Nur in Ausnahmefällen hat man die Möglichkeit, direkt in den Glockenstuhl der Pummerin zu gelangen.

Stephansdom: Blick vom Nordturm auf das Chordach

Von dieser Aussichtsplattform hat man einen herrlichen Blick auf das nördliche Chordach und das nächtliche Wien. Hinter der weißen Türe in der Säule befindet sich die Wendeltreppe, über die man vom Dachboden hierher gelangen kann.

Stephansdom: Nordturm auf der oberen Aussichtsplattform

Auf den unvollendeten Nordturm gelangt man per Aufzug oder über eine sehr schmale Wendeltreppe vom Dachboden aus. Es gibt rundum Aussichtsplattformen, die einen grandiosen Ausblick über die Stadt bieten.

Stephansdom: am Albertinischen Chordach neben dem Nordturm

Hier am Albertinischen Chordach des Stephansdoms sind die Wappen der Republik Österreich (bei dem allerdings der Adler in die falsche Richtung blickt) und das Wappen der Stadt Wien zu sehen. Weiter ist die Jahreszahl 1950 eingearbeitet – in diesem Jahr war der Abschluss der Dachdeckung nach der Zerstörung im zweiten Weltkrieg.

Stephansdom: an der südlichen Ecke des Chordaches

Der Weg rund um das Chordach ist schmal und spektakulär: hier der Blick in Richtung der südöstlichsten Ecke des Stephansplatzes. Das ohnehin sehr steile Dach des Domes hat hier seine steilste Stelle. Bei der Neuerrichtung nach dem 2. Weltkrieg wurde für die Eindeckung auf die Hilfe von Bergsteigern zurückgegriffen. Hinter dem Dachfenster befindet sich die Dachboden-Werkstatt der Steinmetze.

Stephansdom: Ausblick vom Dach neben dem Südturm

Durch kleine Ausstiege gelangt man vom Dachboden aus in die Regenrinne des Daches. Man kann dann das Dach an der Außenkante umrunden und hat eine grandiose Aussicht. Hier sieht man den Doppeladler mit dem Monogramm F. I. (Franz der Erste) auf der Südseite des Dachs. Die Jahreszahl 1831 erinnert an die Neueindeckung des Chors in diesem Jahr.

Stephansdom: Hauptraum des Dachbodens oberhalb des Langschiffs

Das Dach erhebt sich 37,5 Meter über dem Langhaus. Es ist mit rund 230.000 Dachziegeln bedeckt. Jeder dieser Ziegel wiegt 2,5 kg, ist mit zwei Kupfernägeln an die Dachsparren angenagelt und zusätzlich noch in Mörtel gebettet. Die Seilwinschen auf den Metallböcken dienen zum Absenken der Luster im Langschiff.